"Wach auf, du Schläfer steh auf den Toden
und Christus wird dein Licht sein"
Eine Woche vor meinem Aufenthalt in Taize haben wir eine gute Freundin beerdigt.
Und jetzt wieder hier, macht der Tod auch keinen Halt..
Ein Bruder der Communauté beschreibt anhand der Vision Teilhard de Chardins wie wichtig es ist, dass man Glaube und Anteilnahme am Schicksal der Welt nicht voneinander trennt.
Ein Kind hält ein Stück Holz in der Hand und ein Gedanke lässt ihn nicht mehr los: Das Holz wird eines Tages verfaulen. Dann nimmt es einen Stein, aber es weiß, dass auch der Stein dazu verurteilt ist, einmal zu zerbröckeln. Als es schließlich einen Gegenstand aus Eisen in der Hand hat glaubt es, dieser würde der Zersetzung widerstehen. Pierre Teilhard de Chardin wurde 1881 geboren und hatte als Kind eine ähnliche Erfahrung. Er suchte nach etwas, das dem Tod widerstehen könnte.
Als Jesuit und weltbekannter Wissenschaftler gelangte er zu einer Sichtweise des christlichen Glaubens, welche die Empfindungen der Menschen seiner Zeit berücksichtigte, die sich ihrer Macht, die Welt zu verändern stärker bewusst waren, aber auch mehr Angst hatten vor der Vergänglichkeit allen Lebens.
Teilhard wusste, dass sich für viele seiner Zeitgenossen die Wirklichkeit auf die sichtbare Welt beschränkte. Von Gott zu sprechen, ohne dies zu berücksichtigen, würde unwissentlich den Unglauben fördern. Er war davon überzeugt, dass Gott die Welt ernst nimmt, und dass die Person Christi für ihre Zeitgenossen Wirklichkeit wird, wenn auch die Christen sie ernst nehmen. Wenn Teilhard die Wirklichkeit betrachtete, sah er nicht den Tod, sondern den Auferstandenen, der seine Solidarität mit der Welt zum Ausdruck bringt. Für ihn steht der auferstandene Christus nicht im Wettstreit mit der Welt, er verleiht ihr Zukunft. Teilhardt verstand es, Widersprüche zu vereinen. Auf diese Weise fand er den Geist wieder, in dem die Christen der ersten Jahrhunderte das Christentum gesehen hatten. Unter diesen befindet sich Irenäus, im zweiten Jahrhundert Bischof von Lyon, dem es nicht in den Sinn gekommen wäre, einen Gegensatz zu sehen zwischen der geschaffenen Welt und dem Leben in Ewigkeit mit Gott.
Aus christliche Zeugen, auf der Homepage von Taize zu finden
Nun was sagt mir das?
Weil Gott mich und diese Welt ernst nimmt, möchte ich meinen Glauben an Gott auch ernst nehmen...
und im Vertrauen des Herzens weitergehen
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