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Wenn kein Pfarrer da ist... ...die Zeiten ändern sich

Aktualisiert: 18. Dez. 2023


Wenn kein Pfarrer da ist. Ausgebildete Laien übernehmen Seelsorge
Seelsorgliche Begleitung

"Wir haben versucht eine(n) Pfarrer*in zu erreichen..."; Es war so schwierig eine(n) Pfarrer*in zu erreichen, überall war nur der Anrufbeantworter dran"; "Wir haben keine(n) Pfarrer*in erreicht, da haben wir unseren verstorbenen Vater selbst ausgesegnet".


Solche Aussagen höre ich in letzter Zeit leider immer öfter und es macht mich sehr traurig. Traurig deshalb, weil gerade am Ende des Lebens - ich es für so wichtig halte, dass jemand da ist, Menschen in all der Ohnmacht, Angst und allen Gefühlen die da kommen, Halt und Sicherheit, aber auch Trost, Zuversicht und Hoffnung zu geben. Das ist die Aufgabe einer Seelsorgerin! Welcher Moment im Leben eines Menschen ist wichtiger als die Todesstunde, oder der Weg dorthin? Wie gut tut es, wenn jemand da ist, der/die mit aushält, betet, segnet, singt, ja zuhört und wenn nötig die richtigen Worte findet. Und nicht zuletzt den Menschen, die im Glauben und einer christlichen Tradition aufgewachsen sind, das zu geben, wonach sie ein Leben lang gesucht haben? Begleitung - ihrem G*tt gegenüber zu treten!

Aber auch wenn jemand nicht religiös geprägt ist, das jemand da ist, mit aushält und sich auf den Menschen einlässt, auf seine Bedürfnisse eingeht.


In Zeiten des Glaubwürdigkeitsverlustes unserer christlichen Kirchen, aber auch dem Priestermangel in der katholischen Kirche, ist es an der Zeit, sich über die Strukturen in dieser Kirche Gedanken zu machen. Abgesehen davon, dass diese Generation die sich mit dieser Kirche noch verbunden fühlt immer mehr ausstirbt. So hart das klingen mag.

Ausgebildete Laien können diese wichtige Aufgabe der Sterbebegleitung, der Seelsorge übernehmen. Aber viele Institutionen wie Krankenhäuser oder Hospize nehmen diesen Wandel noch nicht wahr. Sie verlassen sich immer noch auf die Institution Kirche, denen das Personal ausgeht.

Wenn kein Pfarrer da ist. Ausgebildete Laien übernehmen Seelsorge
Seelsorgliche Begleitung






Wer erfüllt die spirituellen und religiösen Bedürfnisse der Menschen die danach suchen und fragen?









In jedem Menschen wohnt eine spirituelle Sehnsucht, egal ob dieser religiös oder gläubig ist. Diese spirituelle Sehnsucht, kommt spätestens dann zum Vorschein, wenn der Mensch spürt das es mit seinem Leben zu Ende geht. Und dann ist es wichtig, wenn jemand da ist, zuhört und aufgreift was er gehört hat. Sei es in einem klärenden Gespräch, oder aber auch in rituellen Handlungen, wie Gebet, Segnung, eine Andacht etc...Und oft benötigt es Zeit und Vertrauen, bis dieser Mensch soweit ist das Unausgesprochene auch auszusprechen. Manchmal war ich auch Vermittlerin zwischen dem Sterbenden und den Zugehörigen. Die Aufgaben in der Sterbebegleitung als Seelsorgerin sind sehr weit auszulegen. Offenheit, für die Verschiedenheit der Menschen so wie sie sind und was sie durch ihr Leben mitbringen, und das ist wie ein "gedeckter Tisch", ist unerlässlich. Wenn heute Seelsorger*innen sagen sie begleiten nur evangelische oder nur katholische Christen, so habe ich das leider auch erlebt, dann ist das nicht mehr zeitgemäß. Ich bin sehr froh, dass meine Ausbildung als Klinikseeslorgerin/Spiritual Care sehr weit und offen war.


Wenn Menschen den Mut, die Kraft und das Gespür für eine eigene Aussegnung ihres Verstorbenen aufbringen, denke ich - ja, warum nicht? Sie können es! Sie wissen am ehesten was ihr liebster Mensch braucht. Davon bin ich fest überzeugt.

"Wo zwei oder drei in meinme Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen"

das ist die Aussage von Jesus. Und das stimmt für alle Gläubigen, für alle Laien.

Aber wenn sich Menschen das nicht zutrauen, sie Hilfe und Beistand benötigen, dann sind wir als Seelsorger*in gefragt - da zu sein!!!


Ja, die Zeiten ändern sich. Ich bin überzeugt, dass es in Zukunft immer mehr so sein wird, das ausgebildete Laien hier Dienst übernehmen. Es gibt einfach nicht mehr genügend Menschen die Theologie studieren, bzw. Prister werden wollen. Und überhaupt, für eine Sterbebegleitung benötige ich kein Theologiestudium. Hier ist große Empathie, Selbsterfahrung und eine eigene gute Geisteshaltung gefragt, worauf ich stehe und zurückgreifen kann.


Durch meine Ausbildung als Klinikseelsorgerin und meinen Erfahrungen im Hospiz bin ich für die Menschen da die danach fragen. Auf Anfrage komme ich ins Krankenhaus, zu Ihnen nach Hause und begleite auf dem Weg zum Sterben, aber auch ihre Zugehörigen. Ich höre zu, gehe auf die Wünsche der Menschen ein, wenn gewünscht bete ich mit Ihnen, spende Segen oder feiere eine Aussegnung. Ob sie an einen G*tt glauben oder nicht, - was Sie in ihrer Begleitung benötigen entscheiden Sie selbst. Gerne helfe ich Ihnen auch dabei, herauszufinden was Sie jetzt benötigen.

Viele die ich schon begleitet habe , sind sehr froh und dankbar dafür. Und für die spätere Trauer ist es von großem Wert wenn hier schon ein heilsamer Weg beginnen konnte.

Haben Sie den Mut, sich Hilfe zu holen.

Der Urgrund allen Lebens, stärke, was in dir wachsen will,

und schütze, was dich lebendig macht.

Deine Quelle des Lebens schenke dir, was für dich heilsam ist,

und schaue darauf, was du freigibst.


Urgrund des Lebens

segne unser heilsames wachsen und erwachen,

lass uns ein Segen sein

und neu aufbrechen ins Leben

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